25 Mai 2007

über das doping

nun ist es also raus, was umseitig und von vielen vermutet wurde, ja sogar die spatzen bereits von den dächern pfiffen. sie kamen unlauter zustande, die siege der großen schleife, unlauter und medikamentös. und nicht nur die. der kollektive aufschrei hält sich in grenzen. sicher aufgeregte kommentare werden verfaßt, eilig einberufene ethikräte fordern die absetzung der verantwortlichen funktionäre, im falle des österreichischen olympischen kommitees sprach man sogar von einer 16jährigen sperre. ob radfahrer, langläufer, sprinter, schwimmer und marathonläufer, sie alle und wer weiß wie viele andere sportler noch bedienten sich den medizinischen und biotechnologischen labors um ihre vielfach bewunderten, viel beklatschten und staunend zur kenntnis genommenen siege und rekorde zu erzielen. es ging nicht anders, so lautet eines der eilig gebrachten rechtfertigungsstatements, oder es war nur ein singlärer versuch, den ich bald aus gesundheitlichen gründen abgebrochen habe. (wer erinnert sich noch an die legendäre rechtfertigung des schiespringers goldberger, der ob seiner überführung kokain geschnupft zu haben, der interessierten öffentlichkeit folgendes zum besten gab, ja, er habe das probiert, aber daraufhin wäre ihm furtbar schlecht geworden.)
frappierend an der ganzen zur zeit laufenden angelegenheit, ist das achselzucken, mit dem die p.t. öffentlichkeit die enthüllungen zur kenntnis nimmt. ahnte sie schon länger, daß foulspiel zum sport einfach dazugehört? die funktionäre versuchen den zuschauern stets glaubhaft zu vermitteln, sport sei ein elfenbeinturm, in dem der beste gewinne, und die geschlagene konkurrenz dies neidlos akzeptiere, und diesem auch noch in der stundes des triumpfes applaudiere. hmm. profisprot, die männer und frauen sportler leben vom sport; er ist ihr beruf und ihre lebensgrundlage. was bei groß- und kleinkonzernen recht (schmiergeldskandale bei siemens, korruption und bestechung in nahezu jeder branche) kann im sport nur billig sein. gleichzeitig vesuchen sie perment ihre eigenen fehltritte zu vertuschen und sie außerhalb der bürgerlichen gerichtsbarkeit zu halten. (das ioc ist in dieser disziplin bereits sprichwörtlich geworden, der fifa und ihrem schweizerischen präsidenten werden ähnlich unlautere praktiken schon seit vielen jahren nachgesagt.) bis jetzt hat sich noch niemand zu einer putz- und aufräumaktion gefunden.
sportler verhalten sich nicht anders, als viele andere menschen, die unter druck hochleistungen erbringen müssen. bei ihnen ist dies verboten, wird kontrolliert und bei verstoß geahndet. wohl auch zurecht, schließlich setzen sie ihre physische gesundheit bzw. leben aufs spiel, (viele sportler sind aus unerklärlichen gründen kurz nach beendigung der aktiven karriere verstorben, wohl eine folge langjährigem dopings) und animieren mit ihrer vorbildwirkung jugendliche sportler ebenfalls in den medizinschrank und damit in den frühzeitigen tod zu greifen. gleichzeitig ist aber der medikamentenkonsum von ärzten, obwohl bekanntermaßen orbitand, immer noch ein tabu. keiner kümmert sich darum, wozu auch, solange der arzt in seiner funktion funktioniert, läuft die gesundheitsmaschine rund. lästige fragen ecken da nur an, könnten das system blockieren. auch bei manager wird ihre zuneigung zu aufputschenden mitteln zunehmend bekannt. es ist schon ein toller hecht, jener, der 70 und mehr stunden in der woche arbeiten kann. ja das ist rechter arbeitsgeist, das ist moral. einer, der seine arbeit auch noch nach hause mitnimmt, die bilanzen mitten in der nacht noch prüft, und früh morgens seine muskeln im work- out stählt. wo ist hier bitte der unterschied zu den radlern, die alljährlich einen neuen rundenrekord bei der tour aufstellen, und dazu eben sich allerlei mittelchen inizieren. beide versuchen nur, den ständig wachsenden forderungen ihrer direkten und entfernteren umgebung gerecht zu werden. diese aber, geifernd nach rekorden wenden sich von den gefallenen helden ab, die ihre leistung erwiesenermaßen mogelnd verbesserten. jeder der selbst sportlich aktiv ist, kennt den leistungsbogen. zu beginn verbessert sich jeder schnell, die entscheidenden verbesserungen aber, die es ihm erlauben, an die weltspitze anzuschließen, sind nicht nur mühseligst, arbeits- und trainingsintensiv, sondern auch an körperliche dispositionen gekoppelt, die wahrlich nicht jeder spitzen- und profisportler besitzt. also ....
um aus dem teufelskreis, sensationsmeldung neuer rekord, dahersteigende zuschauerzahlen, daher gesteigerte aufmerksamkeit auf die jeweilige sportart, daher erhöhter druck auf die athleten herauszukommen, hilft wahrscheinlich nur kompromislose aufklärung genau dieser zusammenhänge und ein gesteigertes problembewußtsein auf seiten der medien, der athleten und der sportler. das heißt aber auch, die jagd auf rekorde aufzugeben. (diese unsitte habe ich in einem der letzten posts bereits besprochen). gleichzeitig muß die p.t. öffentlichkeit auch ihre eigenen vergehen stärker ahnden, also die oben genannten untugenden in wirtschaft und öffentlichen leben.

08 Mai 2007

über die zeit

eigentlich eigenartig. die einen haben viel zu wenig davon, die andern viel zu viel. mal ist sie schon vorbei und man möchte den fliehenden drachen noch am schweif packen, aber dahin entschwebt er, noch ein paar kleine feuerszungen von sich hustend, mal kriecht sie dahin wie ein nacktschneck, gräßlich anzusehen und ebenso gräßlich langsam, sich abmühend jeden zentimeter ihres weges. die zeit. und das, obwohl wir alle wissen, es ist für alle gleich viel da genau gleich viel. die erde dreht sich für alle gleich schnell um sich selbst, einmal in vierundzwanzig stunden. ebensolang dauert für jeden ein tag. aber er ist unterschiedlich lang. man bequeme sich nur zu einer kleinen umfrage unter den zeitgenossen.
ebenso unterschiedlich viel ist die zeit wert; der zeitgenossen. manchmal ist zeit billig zu haben, sie wird praktisch verschleudert, von anderen wiederum ist sie praktisch unbezahlbar. wer legt dies fest? gute frage, keine ahnung. ich vermute, irgendwo auf den paneten sitzen graue männlein, die die erde rotieren lassen und gleichfalls den wert der zeit für jedermann (und jederfrau) quantifizieren. tonnen von tabellen liegen in dem viel zu kleinen bureau herum, die ständig mit bleistift überprüft und korrigiert werden. ein richtiger zeitaktienhandel ist das. manchmal steigt jemand aus nicht näher erörterbaren gründen in der gunst eines der grauen männlein, und schupps, seine zeit wird plötzlich tremend kostbar, ja fast unbezahlbar. andere dagegen, die sich eines nichbekannten vergehens schuldig gemacht haben, sinken rapide und sind gezwungen, ihre zeit zu verschleudern.
in einem punkt sind unsere kleinen männlein mit uns alle aber gnädig. sie erlauben nicht, daß wir untereinander mit der zeit selber handel treiben. das wäre ein merkantiler trara, verkaufe ein monat hab noch so viel davon, der handel teibt das monat in die höhe, ein schüler, der kurz vor einer wichtigen prüfung steht, und seine lerndefizite erkennt, will sich aufschub erkaufen, aber da ein aktienhändler sieht seine chance und will zugreifen, aber nein, ein todkranker will sich zeit erkaufen, seiner gewaltige hinterlassenschaft zu ordnen, und so geht es dahin. gnade, wer da heil herauskommt.
wir sind nach wie vor gezwungen, zeit via arbeit quantifizierbar zu machen. und damit das übel in kauf zu nehmen, wessen zeit ist kostbarer, von denen die immer glauben sie hättet stets zu wenig, oder von jenen, die eigentlich genug davon haben. unser spieltrieb treibt uns dazu, genau jene als knapp zu klassifizieren, denen das von einer allgemeinheit zugeschrieben wird. ist so ähnlich wie mit dem baugrund. wo er knapp ist, da hat man mühe, diesen zu bezahlen, aber wo keiner hin will, da bekommt man bauland fast umsonst.
ja ich gebe es zu, ich verstehe von ökonomie sehr wenig. die prinzip der verknappung sind mir zwar klar, aber wie man das in die realität umwälzt, ist mir schleierhaft. vor allem bei dingen, die wir im prinzip alle gleich haben, wie zeit.
ah ja, ich höre da, zeit ist zwar für alle gleich aber nicht der nutzen der zeit. stimmt schon, aber wer legt den nutzen der zeit fest, etwa wieder unsere graunen männlein. nein nein, die sind schon mit der festlegung der zeittabellen mehr als beschäftigt, es muß da einen andere instanz geben, die das macht, oder auch nicht.
und was hat das alles mit der zeit zu tun. eigentlich nichts. die erde dreht sich für alle gleich schnell um sich selbst. und es geht die sonne auf und es beginnt ein tag.

07 Mai 2007

über die gerechtigkeit

die jurisprudenz kann dieser tage wahrlich nicht über mangelnde beschäftigungsfelder klagen. allüberall wird geklagt, gerichtert, vor dem kadi gezogen, untersuchungsgeausschußt und die gerichtsbänke durchgewetzt. daraus scheint sich schön langsam ein regelrechter sport zu entwickeln, ein richterlicher sport, man verwechsle das nicht mit einem ritterlichem sport. das ist was ganz anderes. bloß schade halt, daß man nicht selbst plädoyers halten kann, dann würde sich das ganze in einen rethorikwettbewerb hinentwickeln. das hätte zumindest witz und würde die sprachlichen ausdrucksformen der p.t. herr- und damschaften entscheidend heben. hatte sich doch vor kurzem der italienische ex nationaltrainer über die sprachlichen mangelqualitäten seiner schutzbefohlenen echauffiert nebst ihrer ungehobletheit im allgemeinen. und was den hochbezahlten fußballkickern recht, das ist dem gaffenden publikum billig. also geht unser extrainer auch bei diesen von rethorischen mangelerscheinungen aus. also rethorikexpreßkurse via gerichtsplädoyers für alle.
als primäres unterfangen, auf den weg dorthin gilt es, mißverständnisse aus den weg zu räumen. fangen wir damit an: das grundsätzlichste mißverständnis im verständnis mit der jurisprudenz ist adss verwechseln von recht und gerechtigkeit. obwohl vom wortstamm her und von der sprachlichen wurzel gleich , meinen doch beide begriffe verschiedenes. als beispiel diene ein nahezu klassischer fall. da streitet ein gartenbesitzer mit seinem um dessen viel zu hoihen baum, der jenemlicht und aussicht versperrt. man wird sich, trotz der nichtvorhandenen versuche nicht einig und zieht vor gericht. so, und was passiert jetzt? jetzt versucht jeder der streitparteien, den richter cvon der richtigkeit seiner persönlichen version zu überzeugen und sich damit gerechtigkeit zu verschaffen, da er ja unrecht behandelt wurde bzw. wird. gerechtigkeit wird das nie und nimmer. jeder versucht nur, seine version seiner persönlichen wahrheit sich vom obersten schiedsrichter sanktionieren lassen und damit dem anderen zu sagen: "siest du, ich habe doch recht!" und vizeversa. der richter aber, nimmt diesen individuellen fall und untersucht, ob es in dieser sache ein gesetz gibt, oder einen ähnlich gelagerten fall, um anhand von denen zu unterscheiden. er trifft keine allgemeine aussage (zumeist halt), sondern nur eine, diesen ganz konkreten fall betreffend. aus diesem grund fallen gerichtsurteile auch häufig anders aus, als das, was der gemeine menschenverstand in dieser sache als gerecht empfände. das recht ist also ein aktiver prozeß, der einen konkreten fall auf seine rechliche lage hin prüft und daraus seine entscheidung bezieht. gibt es keine rechtliche lage, so muß meistens auch das urteil ausbleiben, auch wenn es gehörig ungerecht erscheint.
gerechtigkeit aber ist eine beschreibung eines zustandes eines größeren ganzens. meist meint man ein mehrere zusammenlebende personen oder ein ganzes volk. unser verständnis von gerechtigkeit basiert auf einer art gleichgewichtssystem, in der jeder seinen angestammten platz finden und diesen auch behalten darf. willkürliche verschiebungen innerhalb dieses systems werden als ungerecht empfunden. wenn z.B. ein familienmitglied bzw. eine ganze volksgruppe ausgestoßen oder nicht anerkannt wird, bezeichnet man das meist mit dem ersten impuls als ungerecht. in diesem fall hilft es meist wenig, wenn ein schiedsrichter daherkommt, und mittels urteile eine der parteien zur raisson bringen will. nicht daß er das nicht tun soll, nein, er ist sogar dazu verpflichtet, wenn es die gesetzeslage erlaubt, sonst würden wir in der anarchie, also recht des stärkeren, landen. aber er kann dabei nur eine art pattstellung erreichen. wirkliche gerechtigkeit kann sich nur dann einstellen, wenn das gleichgewicht wieder hergestellt ist, und das setzt einsicht und demut voraus. zwei rar gewordene tugenden. erst wenn alle parteien einsehen, was sie da gerade tun, und dies dann ändern, kann sich gerechtigkeit einstellen. daher sieht man auch die schutzgöttin der gerechtigkeit mit verbundenen augen und einer pendelwaage, die das gleichgewicht anzeigt.

03 Mai 2007

über das bizarre

wollen sie berühmtheit erlangen? dann lassen sie sich doch in plastik gießen; oder noch besser, nach ihrem ableben, lassen sie so ich doch in ein kunstwerk verwandeln. vergessen sei aber bitte nicht, noch hurtig ihre dna abnehmen, man weiß ja nie, vielleicht erleben ja gerade sie als klon einen zweiten frühling, sommer, herbst und, ja auch winter, auf diesen oder eben einen anderen planeten. herbei, herbei, kommen sie doch näher, nicht so schüchtern, sehen sie sich das ganze genauer an. es kann ihnen nichts passieren, es kostet nur ihr leben. nur ihr kleines, unscheinbares dasein. mit unserer hilfe wird ihr gewesenes dasein erstrahlen und erglänzen. sie reisen um die welt (nein fürstenfeld lassen wir aus), alle metropolen dieser welt inkludiert, bloß schade, daß sie nichts mehr mitbekommen.
kommt ihnen das makaber vor, ja, na gott sei dank, noch ist nicht alles verloren. die menschlichen kunstwerke des herrn van hagen zählen bereits zu den realien dieser welt und reisen tatsächlich um den erdenrund, dabei treten sei als statisten in trendigen filmen auf (im neuen bond film z.B.) die klonerei läßt noch auf sich warten, hoffentlich noch eine weile. inzwischen gibt es eine neue methode der bestattung: die gefrierbestattung. man läßt sich in flüssig stickstoff einfrieren, in der hoffnung, irgendwann in näherer oder ferner zukunft kann man diese schockgefrorenen leichen dann zu neuem leben erwecken. na, die hoffnung stirbt wohl immer noch zuletzt. unsterblichkeit im zeitlalter der scientifischen revolutionen, oder zumindest der traum davon.
das ungleichgewicht zwischen den schichten, denen die viel haben und den anderen die wenig haben wächst. und wächst, und wächst. und uns fällt doch tatsächlich nichts besseres ein, als uns selbst schockzugefrieren. hmmm. gäbe es die humanitas nicht bereits, man hätte mühe, sie neu zu erfinden.
andererseits heißt es allerorts, sie sei nicht länger leistbar. also zahlen, die können und die anderen? naja, vielleicht ... ja wenn sie denn eine leber oder eine niere abzugeben hätten, dann könne man ja schauen.es ist überhaupt so eine sache mit den gesundheitshandel. in den industrieländern gilt es als das wichtigste gut überhaupt, zumindest für jene, die nicht mehr in ihrem vollbesitz sind, andererseits hört man allerorts, gesundheit für alle sei nicht länger bezahlbar. die einen, die es sich leisten können, haben kein problem und die anderen? naja wenn sie vielleicht eine niere oder eine leber abzugeben hätten, da könne man ja mal schauen. soweit sind wir noch nicht, aber immerhin dort, wo ärzte entscheiden müssen, ob ein vielleicht komplizierterer, jedenfalls kostspieliger eingriff noch ökonomisch sinnvoll ist oder nicht. also man wertet 50 gipshaxen gegen eine knochentransplantation auf.
bald muß der legendäre eid des hippokrates neu formuliert werden. tun wir halt dann doch nicht, der schein soll doch gewahrt bleiben.
jene, die keine chanche mehr haben , können berühmtheit erlangen. wie? siehe oben.


01 Mai 2007

über den erfolg


und sie rannten wieder, hechelten, schwitzen für die höhere ehre. die läufer, die alljährlich ihrem griechischen vorbild nacheifern und ein pendant der berühmten strecke von marathon nach athen nachlaufen. in diesem fall verläßt die strecke die hauptstadt wien nicht. auch wird eine lebenswichtige nachricht übertragen, wie damals, als ddie perser vor marathon geschlagen wurden. nein, es geht den läufern um des laufens willen. ziel ist es, den asphaltwurm in möglichst kurzer zeit hinter sich zu lassen.
das ist zwar einigermaßen seltsam, heißt es doch, die natur verfolge das prinzip der energieeffizienz (möglichst viel nutzen durch möglichst wenig einsatz), doch scheint dieses naturprinzip für die spezies humanitas nicht zu gelten. wie auch immer. man lief also um die wette, inmitten der stadt. man zählte eine rekordbeteiligung an startern, eine erkleckliche anzahl an interessierten zuschauern und ja sogar das wetter spielte mit, sonnenschein, aber erträgliche temperaturen. alles eitel wonne, möchte man meinen. mitnichten. die veranstalter gaben sich sehr betrübt, ob der tatsache, der streckenrekord war zu keiner zeit in gefahr. was war passiert? die spitzengruppe beobachtet sich gegenseitig. niemand wollte alleine davonziehen und dadurch den sieg verspielen (eigentlich vernünftig und verständlich) aber das kostete halt dann die entsprechende zeit. dem sieger wars offensichtlich egal, dem veranstalter nicht.
die rede war, wenn nicht rekorde fallen, würde die weltöffentlichkeit keine notiz von der sache bzw. veranstaltung nehmen. keine notiz? rekordbeteiligung an startern? nun, ich gebe zu, mir ist derartiges schleierhat. die beanstandung betrifft eine nüchterne, abstrakte zahl, nochdazu aus einem der vergangenen jahre. und das soll referenz für das sein hier und heute sein? gilt das eigentlich für die starter auch? ihre zahl vom vorhergehnden jahr zu unterbieten? diesen spaßfaktor verstehe ich nicht. ich messe den spaß, je niederer die zeit, desto höher der spaß. das dünkt mich ein praktischer, merkantiler zusammenhang. das läßt sich ausbauen: je höher der preis (eines gewünschten gegenstandes) desto höher der spaß (damit).
das spielerische moment scheint keinen platz in diesen einfachen gleichungen zu haben. und in der tat wird es einfach ersatzlos gestrichen. nicht nur der sport weiß ein lied davon zu singen: es zählt nur der sieg, egal wie er zustande kam, auch kunst un kultur scheinen davon infiziert. wichtig ist, wenn jemand darüber berichtet. ein film ist nur dann gut, wenn dieser einen, besser mehrere, preis gewonnen hat.
bezichtigen und gegenfragen, welche wir befinden uns also in einer leistungsgesellschaft. wenn jemand noch davon redet, die aktuelle zivilisation sei eine spaßgesellschaft, kann man diesem getrost der unwahrheitabsichten er mit dieser verschleierungsstrategie verfolge. von dieser warte aus gesehen, hat jeder beobachter einen leichten stand. es ist ein einfaches, zwischen gewinnern und verlieren, zwischen erfolgreichen und erfolglosen zu unterscheinen. richtmarken sind immer abstrakte zahlen. der interessierte braucht nur zu wissen, ob in der jeweiligen disziplin nun eine höhere zahl gewinnt oder eine niedere. so einfach ist das.