18 Juli 2007

über die hitze

hurra, wir können von rekorden vermelden. höchste je gemessene temperaturen, wärmstes jahr überhaupt. gemessen an den durchschnittstemperaturen. gletschereis und wasserreserven schmelzen gleichermaßen dahin, so wie die vanilleeistüten, bloß hinterlassen erstere keine klebrigen abdrücke. zweitere hinterlassen einzig und allein bedrohliche fehlstellen, die alle daran erinnern, daß da mal was war. die bauern in den bergregionen sorgen sich jetzt schon um die bewässerung ihrer felder und obstanlagen, ganze landstriche drohen zu vertrocknen. das wäre doch auch wieder eine höchstleitung. so wie damals 2002 als der po in italien fast völlig ausdttrocknete, wo einst ein breiter strom sich durch die gleichnamige tiefebene schängelte, fand man nur noch ein unansehnliche und wahrscheinlich gesundheitsgefährdende stein- und staubwüste. schauriger rekord, wahrlich. doch wie so oft bei rekorden, sei werden vergessen, die folgenden jahre waren anders, und der trockene po viel dem kollektiven verdrängen zum opfer. was nicht unmittelbar sichtbar ist, das ist nicht.
inzwischen wimmelt es in der welt nur so von klimagipfels, kundgebungen, konzerten für den klimaschutz und verwandten und bekannten veranstaltungen. man soll jetzt bitte nicht sagen, dies würde sowieso alles nichts bringen, da würden sich eine reihe von illustren zeitgenossen zu positiven persönlichkeiten hochinszenieren. aber nicht doch, alles was der sache nützt, kann gar nicht schädlich sein.
so ungefähr kann der einwand wohlmeinender menschen sein, denen die sache durchaus am herzen liegt. fakt allerdings ist, die derzeitigen saunaartigen zustände sind humanproduziert, nicht mal mehr dieser these feindlich gesonnene individuen wagen es, öffentlich das gegenteil zu behaupten. was aber auch nicht heißen muß, das sie völlig falsch liegen. in zweiten einer kollektiven viertelpanik, das zur zeit der klimawandel darstellt, gilt jede vm common sense abweichende meinung als höflich formuliert, unerwünscht, und wird dem entsprechend bekämpft, auch wenn sie sich einer gewissen plausibilität erfreut.
in diesem fall ist es ziemlich sicher, daß mit einer portion anstrengung und auch ein großes maß an eigenverzicht seht viel unheil sich leicht abwenden ließe. aber hier gilt das gleiche prinzip wie im dopinggebeutelten radsport, wer beginnt, hat zumindest am anfang keinen greifbaren vorteil sondern nur einen sichtbaren nachteil. und um ehre, gutem ruf und ebensolchem gewissen gehts in unserer industriegesellschaft, trotz der penetranten betonung des gegenteiles nicht. wiederum siehe radsport oder einfach die letzten großen wirtschaftsprozesse, ja genau z.b. bawag. also wer beißt als erstes in den sauren apfel und verzichtet auf kollektive automobile und ähnliche bequemlichkeiten. ja, das würden wir schon, wenn (kann man bitte mal den konjunktiv zumindest für eine zeitlang außer kraft setzten, kann das jemand mal veranlassen?)
und so werden wir uns halt weiterhin von grenzwertbeschlüssen und deren nachträglichen korrekturen weiterhanteln, bis es halt gar nicht mehr geht. dann aber, und da bin ich mir sicher, werden die rekorde nur merhr so purzeln. bin gespannt auf welchem papier diese dann gedruckt werden.