11 November 2008

über züge

vom zug der zeit ist wahrlich oft die rede, nicht nur bei den öbb, höchste zeit also diesem zug auf dem grund zu gehen, fuglos und zügig. im zug zu stehen verändert die weltanschauung, das ist bekannt. wird ja stets betont: wer eine reist tut, hat was zu erzählen. blöd halt ist es doch im zug zu stehen, holt man sich eine lungenentzündung, im besten fall. am zug zu sein hingegen ist eine an sich gute sache, ob mit weißen steinen oder schwarzen, man zieht dann munter mit dem roß, und gibt dem schwarzen könig einen stoß. was mag sich wohl herr kramnik gedacht haben, als er, am zug warend, der partie und den titel verlustig wurde. und auf dem zug erst, da wird munter, luftig fröhlich. so manche fidele cowboy-schießerei fand dort statt, natürlich nur auf zelluloid in der großen zeit des stummfilmes, und mit tunnel, der lichtwechsel satt. ja auf dem zug ists toll, weil man sich danach baden soll, die dampflokomotiven sind hinlängglich bekannt für ihren rußausstoß, von wegen co2 emission.
unterm zug ist schon weit weniger angenehm, ist keine ratsame methode, den holden blauen (wie lange noch?) planeten zu verlassen. und dann heißts obenrein noch: wegen erkrankung eines fahrgastes ist die u-bahn verspätet. nein, nicht gut, definitiv.
da ist doch ein umzug schon viel besser, seis mit kisten und möbeln, seis mit masken und trompeten, man zieht in einem fall bloß um, im zweiten schon weiter; eben umher. obwohl so mancher umziehende stöhnt lauthals auf: kein umzug mehr im leben, das wär für mich ein, ja was wohl.
viel mehr kopfzerbrechen bereitet so manchem zeitgenossen ein anderer zug, der zusammenzug. von zeitgenossinnen herbeigefleht, er aber zaudert, zittert und zerknirscht, man zusammenzieht zur zweisamkeit. ob die wohl bleibt? falls ja, gibts gern erweiterung der zweierkeit. falls nein folgt am fuß der auseinanderzug. die bande, einst so verband wird nun gedehnt, und gezogen, auseinandergezogen eben. bis sie bricht. es folgt umgehend der entzug, ob einseitig oder beidseitig hängt davon ab, ob einer der beiden schon trost gefunden hat. mit dem abzug kann man auch so allerhand anstellen, er löst den schießvorgang aus. gleichzeitig befreit er küchen in aller welt von unangenehmen anbrenngerüchen, die nun mal auftreten, wenn man am herd abwesend ist. was ab, das auf, bringt einem der aufzug nach oben, das ist bekannt, mal schnellgeschossig in einer röhre mit flauem magen, dann wieder behäbig in stets betenden klappernden kisten, hin zu gott im himmel. oder eben andersrum, nach unten, zu den ewigen feuern, oder doch nicht? in welchem aufzug man daherkommt, ist aber eine ganz andere sache, die mutter schalt einem ob des aufzuges, seien es nun lange haare, vollbärte, oder sonstige nichtinsignien moderner zivilisazion. aufgezogen zu werden ist auch keine angenehme sache, macht euch gefälligst über wen anderen lustig, ich bin nicht euer blitzableiter! unterläßt man aber selbige tat, bleieb sämtliche uhren und wecker stehen, mit dem unerfreulichen ergebnis, daß man doch glatt den arbeitsbeginn verschläft. im anzug ist man ein fescher mann, der fast alles haben kann. wenn dann aber dame zuwegekommen, und sogleich anzüglich werden, will man sich der konfektion entledigen. ob davonrennen oder bleiben, soll sich doch jeder selbst entscheiden.

und was hat das alles mit der öbb zu tun. nun, einfach, des bezuges wegen.