28 Februar 2006

über den politischen fasching

hat sie eigentlich jemand gesehen, die fasenachtstreibenden, die maskierten, die ballierten oder wahrscheinlicher die ballersterer (nein die kommen später dran), die ballanaten, mögen sie doch heißen wie sie wollen. es ist fasching, und keiner kriegt es mit. das ist heuer das einzig wirklich witzige daran. nun, für mich kein wunder, die fasnachtstreibenden und späßemacher haben gerade dieser tage eine konkurrenz, deren sie nun wirklich nicht gewachsen sein können. der realität, die ist gerade dieser tage, bei aller ernsthaftigkeit, die dem ernst des lebens so anhaftet, nun wirklich nur mehr zum lachen. eine nation triumphiert bei den rezenten sportlichen spielen und zerfleischt sich in gegenseitigen vorwürfen. dioe armen österreicher, da hat ihre sportliche equipe einen neuen medallienrekord mit in ihr land gebracht und schon streitet sich die bunte blätterwelt darob, wer für den dopingskandal dingfest zu machen ist. darüber hinaus debattiert man in diesen kreisen, inwieweit sich die regierung des betreffenden staates, sich in bunten bedruckungen der illustren blättern mit den erfolgen der gleichstaatlichen wintermannschaft brüsten kann.
in italien, dem nachbarland des bunten narrenstaates ereignet sich dieser tage auch seltsames, nun ja es ist wahlkampf, und zu diesem behufe ist nun alles erlaubt. am tage vor einem zugegebenermaßen freundschaftlichen zusammentreffen der nationalteams ballestrischer natur kommt es zu einer eigenartigen allianz zwischen dem deuschesten aller deutschen politiker und exkanzler helmuth kohl und dem spitzenkandidaten der italienischen linken, romano prodi. ersterer versprach letzterem zu unterstützen. nun fragt man sich da völlig zurecht, wieso unterstützt ein deutscher konservativer einen italienischen mitte-links kandidaten, (ja ja stimmt schon prodi ist eigentlich auch ein konservativer). trotzdem narrenzeit, und da soll noch einer spaß an der narretei haben, wenn die politische szene ein permanente kasperliade ist?
die armen buntnasen. ihnen ist nicht mehr zu helfen. so möge der aschermittwoch kommen, und mit sand und asche die übergeschnappten zur ruhe bringen. möge die fastenzeit die berlusconis und sarkosys dieser welt läutern und sie in ihre privatwinkel zurücktreiben.

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